Zusammenfassung
Das Lausitzer Vulkanfeld (LVF) ist Teil der Känozoischen Europäischen Vulkanprovinz, die sich von Spanien über Mitteleuropa nach Slovenien erstreckt. Am Nordrand der Böhmischen Masse gelegen liegen die Vulkane am Ostende des Ohře/Egergrabens. Das Vulkanfeld stellt somit ein Bindeglied zwischen dem Böhmischen Mittelgebirge (České Středohoří, CZ) und den Niederschlesischen Vulkanen (Dolny Śląsk, PL) dar. Petrographische und vulkanologische Untersuchungen zeigen die Vielfalt der vulkanischen Prozesse. Das Vulkanfeld ist geprägt durch monogenetischen Vulkanismus von Schlackenkegeln, Maar-Diatrem-Vulkanen und Lavadomen, deren Eruptionsmechanismen und geometrischen Parameter sich rekonstruieren lassen. Geochemisch stellt das LVF ein typisches intrakontinentales Vulkanfeld dar mit einer alkalinen Magmenentwicklung. Die Eruptionsalter der Vulkane liegen zwischen ca. 35 und 25 Ma mit einem Fokus bei 32 bis 29 Ma.
Mithilfe der vulkanologischen Untersuchungen lässt sich die synvulkanische Landschaft nachvollziehen, da je nach Vulkangebäude die damalige Landoberfläche gut konserviert ist. Somit ergeben sich Hinweise auf die Veränderung und Entwicklung der Landschaft seit der vulkanischen Aktivität.
Im Vortrag wird auf die vulkanologischen und petrographischen Aspekte des Lausitzer Vulkanfeldes ebenso eingegangen, wie auf die petrologische Entwicklung der Magmen als auch auf die Rekonstruktion der Landschaftsentwicklung am Nordrand des Böhmischen Massivs.